Warum innovationen der game changer für langfristigen erfolg sind
Steve Sasson, ein junger amerikanischer Ingenieur der Firma Kodak, erhält 1973 von seinen Chefs den Auftrag, eine praktischere Technologie für Kameras zu entwickeln. Damals war er gerade 24 Jahre alt. Kameras sind seine Leidenschaft, deshalb arbeitet er eifrig an neuen Ideen für die Firma, die seit der Gründung 1888 den Kameramarkt als weltgrößter US-Fotokonzern beherrscht. Heraus kommt zwei Jahre später eine Apparatur mit einer Technologie, die der Welt noch fremd ist: Anstatt einer analogen Kamera, die mit einem Film funktioniert, entwickelt Sasson die erste Digitalkamera: Ein TV-Schirm dient als Bildprojektionsfläche, eine Audiokassette als Datenspeicher. Sasson präsentiert seinen Vorgesetzten die neue Erfindung. Diese sind jedoch vorsichtig, denn sie fürchten, dass durch die neue Kamera ihr lukratives Filmgeschäft bedroht wird. So wird Sasson zum Schweigen über seine Erfindung verdonnert und die Entwicklung wandert in die Schublade.
Knapp 40 Jahre später. Das Unternehmen Kodak meldet Insolvenz an. Digitalkameras beherrschen den Markt. Konkurrenten haben das erkannt, haben sich auf den kurzfristigen Weg der Unsicherheit begeben, um langfristig Sicherheit und Erfolg zu erzielen. Wurden im Jahr 2000 noch vier Millionen analoge Kameras verkauft und nur 580 000 digitale, war es 10 Jahre später genau umgekehrt: Verkauft wurden 30 000 analoge und 8,62 Millionen digitale.
Nicht innovieren ist keine Option
Das Beispiel Kodak zeigt wohl mit am Besten: In Zeiten der Digitalisierung und der Globalisierung gilt es, mutig zu sein. Kurzfristige Unsicherheit auszuhalten, vielleicht sogar zu forcieren, um langfristig am Markt erfolgreich zu sein und damit Sicherheit erleben zu können. Kontinuierlich neue Produkte, Services und Geschäftsmodelle zu entwickeln, um mit dem sich rasant wandelnden Markt mithalten zu können. Zu lange an bestehenden Erfolgen festzuhalten, gefährdet den zukünftigen Erfolg.
Das mag auf den ersten Blick abstrakt klingen. Greifbarer wird diese Botschaft, wenn man sich eines der erfolgreichsten Unternehmen des 21. Jahrhunderts ansieht: Apple. Das Unternehmen wurde maßgeblich geprägt durch den Visionär Steve Jobs. Früh erkennt er, dass innovieren immer auch heißt, Fehler zu machen und sagt: „Es ist besser, sie schnell einzugestehen“. Kundenorientierung definiert er neu: „Man kann die Kunden nicht fragen, was sie wollen, und versuchen, es ihnen zu geben. Wenn du es dann fertiggestellt hast, wollen sie schon wieder etwas Neues.“ Diese Haltung lebt der Apple-Konzern – und ist deshalb stets einen Schritt voraus. Hätte das Unternehmen am iPod festgehalten, hätte es das iPhone nicht gegeben – ein revolutionäres Produkt, dessen Erfolg seinesgleichen sucht.
Als Organisation erfolgreich innovieren
Wie schafft es eine Organisation nun, ein solches innovatives Mindset zu entwickeln, Unsicherheiten gekonnt in Kauf zu nehmen, um langfristigen Erfolg sicherzustellen? Die schlechte Nachricht vorweg: Den einen Weg gibt es nicht. Innovationen entstehen aus einem komplexen Wirkungsgeflecht verschiedenster Faktoren heraus, die in jeder Organisation unterschiedlich ausgeprägt sind. Und schlussendlich werden Innovationen von Menschen gemacht. Hier bestehen unterschiedliche Haltungen, Einstellungen und Widerstände gegenüber Veränderungen. Dementsprechend kann es auch nicht das eine Beratungskonzept geben, das jedes Unternehmen mit exakt derselben Art und Weise hin zu mehr Innovation begleitet. Seitens der Wissenschaft werden allerdings verschiedene Erfolgsfaktoren als maßgebend und unumgänglich gesehen, wenn sich eine Organisation auf den Weg hin zu mehr Innovation begeben will. So gilt es, einen strukturierten Innovationsprozess aufzusetzen, eine innovationsfreundliche Unternehmens- und Führungskultur zu entwickeln, eine konstruktive Fehlerkultur zu etablieren, mitarbeiterorientiert zu agieren sowie funktionierende Wissensmechanismen einzusetzen.
Masterarbeit als wissenschaftliche Basis
Innovationen erfolgreich umsetzen und die Organisation so aufstellen, dass Veränderungen konstruktiv angenommen werden und auf Veränderungen im Außen schnell reagiert werden kann. Das ist eine der Herausforderungen schlechthin, um langfristig als Organisation sicher und erfolgreich zu sein. Um in diesem Feld professionell und zielgerichtet als Sparring Partner begleiten zu können, entwickelte Tiefblick auf Basis einer Masterarbeit einen Ansatz für Innovationsberatung, der anhand eines selbst entwickelten Tools ihre Organisation ganzheitlich in den Blick nimmt, um die wichtigsten Hebel und größten Verbesserungspotenziale herauszuarbeiten. Zahlreiche Experteninterviews der Masterarbeit zeigten, dass eine Betrachtung einzelner Komponenten oft nicht zielführend ist, sondern Organisationen als Ganzes betrachtet werden müssen, um wirkungsvoll Innovationsarchitekturen zu gestalten. Das klingt erneut recht abstrakt. Greifbarer wird es anhand zweier Beispiele: Wenn eine Organisation einen Ideenbriefkasten einführt, um Mitarbeiter zu Innovationen anzuregen, das Führungsverständnis jedoch nicht auf Vertrauen und Offenheit beruht, wird der Vorgesetzte schnell neue Ideen abtun mit Sätzen wie: „Dafür haben wir aber kein Budget“ oder „Das funktioniert doch sowieso nicht“. Wird der Mitarbeiter dann nochmal etwas wirklich Neues vorschlagen? Vermutlich nicht. Ebenso wenig zielführend ist es, die Unternehmenskultur auszurichten auf Vertrauen, Partizipation, Unsicherheitsaffinität und die Offenheit für neue Ideen, wenn seitens der Ressourcen schlichtweg die Tagesgeschäftauslastung so hoch ist, dass Mitarbeiter keinerlei Freiräume für diese Ideen haben. Hier sollte der Ansatz der Beratung also sein, Unternehmen nicht nur punktuell zu betrachten. So sollte in dem zweiten Beispiel rückgespiegelt werden, dass nicht nur die Kultur, sondern auch die gesamte Strategie mit einbezogen werden muss. Innovationsberatung ist also nicht immer bequem, aber auch hier gilt: Wer Sicherheit will, kommt an Unsicherheit nicht vorbei.
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